Wiedererrichtung der Schinkelschen Bauakademie

Die Stadtentwicklungspolitik des Berliner Senats unter Rot-Rot und auch in Teilen der  Vorgänger-Regierung ist desaströs. Eine zukunftsweisende Vision zur historischen Mitte fehlt. Die Bauakademie neben der Friedrichswerderschen Kirche wird ausgespart aus allen  politischen Teilentwicklungsplanungen. Als europaweit bedeutendes kulturelles Erbe sind  originär die Schinkel-Bauten – Altes Museum, Neue Wache, Friedrichswerdersche Kirche, das  wiedererrichtete Schauspielhaus am Gendarmenmarkt vorhanden. Was fehlt ist die  Schinkelsche Bauakademie – der Schlussstein in der Kupfergrabenlandschaft, stadtgestalterisch vor dem zu errichtenden Humboldtforum auf der Spreeinsel und dem Alten Museum auf der Museumsinsel im UNESCO-Welterbe.

Als wichtigster Teil der Wiedererrichtung müsste ein Schinkel-Museum entstehen. Die dafür  erforderlichen Kulturgüter sind in Berlin vorhanden. Die Bauakademie beherbergte bei ihrer Gründung die Wohnung von Karl Friedrich Schinkel und seiner Frau Susanne Schinkel und deren vier Kinder sowie ein Schinkel-Museum. Der Nachlass Karl Friedrich Schinkel liegt mit ca. 5.500 originalen Werken im Kupferstichkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, das gegenwärtig mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung den Nachlass Schinkels umfassend aufarbeitet.

2011 gründete der Verein für die Schinkelsche Bauakademie e.V. die Errichtungsstiftung Bauakademie. Jetzt liegt erstmals eine relevante Untersuchung von Studenten und Professoren der Beuth-Hochschule für eine reale Kostenschätzung vor, die ca. 48 Millionen Euro mit authentischer Terrakotta-Fassade ausweist.

Der FDP-Landesfachausschuss Kultur und Medien hat am 5.10.2011 den Beschluss gefasst, die Wiedererrichtung der Schinkelschen Bauakademie in der Historischen Mitte nachdrücklich zu fordern. Dazu wird er mit dem FDP-Landesfachausschuss Regionalentwicklung und Verkehr zusammenarbeiten.

 

von Anne Schäfer-Junker